Wie können wir wegkommen vom Schießbudenschiessen?

von Detlef Imsande

fragte Präsident Gisbert Bick vom Schützenverein Stemshorn und hatte schon in der Jahreshauptversammlung im Januar angekündigt, im Jahr 1 nach dem 100-jährigen Jubiläum im vergangenen Jahr, die Mitglieder für das sportliche Schiessen zu interessieren. Als Mitgliedsverein im Bezirksschützenverband Grafschaft Diepholz gibt es eine Reihe von Möglichkeiten, sich schiesssportlich zu betätigen. Aber wie un d was muss man dabei beachten?. Um dies heraus zu finden, hatte der Präsident zu einer Informationsveranstaltung in die Schützenhalle eingeladen und freute sich über mehr als 30 Interessierte, darunter auch viele Jugendliche. Als Hauptreferenten konnte Bick Bezirkssportleiter Siegfried Brockmann gewinnen, der von Kreispräsident Manfred Rüffer und Bezirkspräsident Karl-Friedrich Scharrelmann unterstützt wurde. Letzterer ist als Trainer im SSV Dümmer tätig ist und schon viele seiner Mitglieder bis zur Deutschen Meisterschaft (DSB), insbesondere in den Pistolendisziplinen geführt.
Gut vorbereitet hatte sich Präsident Bick, der von der zweistündigen Veranstaltung ein Video erstellte, das er bei schiesssportlichen Wettbewerben noch ergänzen will. Siegfried Brockmann erklärte eingangs nach dem Waffengesetz (WffG) die erforderlichen Ausbildung, angefangen bei der Arbeit mit der Jugend, die Aufsicht beim Schützen und wer Schießen leiten darf. Für die Jugendarbeit bietet der Bezirk Lehrgänge zur Jugendbasislizenz an. Waffensachkunde und danach die Ausbildung zum Schießsportleiter mit Prüfung durch den Nordwestwestdeutschen Schützenbund (NWDSB), sowie Fortbildung der Schießsportleiter wird vom Bezirk regelmäßig angeboten. "Diese Ausbildung dürfen allerdings nur Verbände durchführen, die mehr als 10.000 Mitglieder haben", so Brockmann. Strenge Maßstäbe werden vom WffG bereits bei der Waffensachkunde gefordert. So muss der Schütze/in mindestens 18 Jahre alt sein und eine Erste-Hilfe-Ausbildung nachweisen. An den Ausbildungen im Bezirk können nur Personen teilnehmen, die dem DSB mindestens zwei Jahre als Mitglied angehören. Für das Sportschiessen hat der DSB ein Regelwerk herausgegeben, das für alle Sportschützen bindend ist.
Der Bezirkssportleiter erklärte, dass das Infrarotgewehr und Bogenschießen nicht unter das WffG fallen. Scharrelmann dazu: "Wir in Marl schiessen schon seit Jahren den Kinderschützenkönig mit dem Infrarotgewehr im Festzelt mit großem Erfolg aus. Das hat zudem den Vorteil, dass Eltern, Omas und Opas das Schießen auf einer Leinwand verfolgen können, was wiederum zur Folge hat, dass das Festzelt am Nachmittag gut gefüllt ist". Brockmann stellte die einzelnen Disziplinen vor, die im Bezirksschützenverband geschossen werden. Das reicht vom Luftgewehr über Luftpistole und Kleinkaliber bis zu den Bogenschützen. In allen Disziplinen werden Kreis- und Bezirksmeisterschaften ausgeschossen. Voraussetzung an der Teilnahme ist, dass zuvor eine Vereinsmeisterschaft geschossen wurde. Neben den Meisterschaften werden auch Rundenwettkämpfe (RWK) im Bezirk geschossen. Manfred Rüffer dazu: "Viele Schützen haben sich über die RWK wieder für den Schießsport interessiert und nehmen wieder aktiv am Vereinsleben teil". Anhand eines mitgebrachten Stickl demonstrierte die Bezirksleitung die Anschlagsarten stehend aufgelegt/angelegt und T-Auflage. Scharrelmann und Rüffer boten zudem an, dass sich Stemshorner bei den Übungsabenden in Marl informieren. können.
Gisbert Bick dankte am Ende für die umfassende Information und versprach, dass der Verein die Kosten für die Ausbildung trägt. In der Anfangsphase sagte auch Karl-Friedrich Scharrelmann bei evtl. auftretenden Problemen Unterstützung zu.

Interessiert und konzentriert verfolgten Stemshorner Schützenmitglieder die Ausführungen von Bez.-Sportleiter Siegfried Brockmann

Anhand eines Stickl wurden verschiedene Anschlagsarten vorgestellt
Bericht und Fotos: Eberhard Langer

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